Schleppnetzfischeri


Die Fischer von Caleta beklagen 40 % weniger Fänge durch eine neue Verordnung der EU. Die Garne der Schleppnetze dürfen nur noch 3 mm statt bisher 5 mm stark sein.  Eine unsinnige Vorschrift der EU-Bürokraten oder eine sinnvolle Regelung zum Schutz der Fischbestände?

Die Subventionen für Europas Fischereibranche haben 2009 einem Bericht zufolge die Hälfte des Wertes vom gesamten Fang betragen. Die Branche sei in der EU im vorletzten Jahr mit mindestens 3,3 Milliarden Euro unterstützt worden, heißt es im Bericht der Umweltschutzorganisation Oceana. Mehr als eine Milliarde Euro stammte demnach aus dem Europäischen Fischereifonds. Hinzugerechnet werden müssten aber auch nationale Kofinanzierungen, die bei Subventionen aus dem EU-Fonds fällig werden, sowie andere Beihilfen wie Steuererleicherungen für Treibstoffe und Agrarmittel. Am meisten unterstützt wurden 2009 demnach die Fischer in Spanien mit knapp 734 Millionen Euro Subventionen.

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation machten die gesamten Subventionen in der EU die Hälfte des Gesamtwerts aller Fänge der europäischen Fischereiflotte aus. 13 EU-Länder erhielten sogar Subventionen, deren Gesamtwert höher sei als der Wert der gefangenen Fische.

Ein Drittel der gesamten Subventionen für Fischfang und Fischfarmen in der EU würden in Spanien gezahlt, um eine Industrie zu beliefern, die direkt und indirekt 50.000 Menschen beschäftigt.

Dass die offiziellen Subventionszahlen der EU deutlich von den realen Subventionen abweichen, welche das Journalistennetzwerk ermittelt hat, liegt zum Beispiel daran, dass ein guter Teil des Geldes zum Beispiel in Spanien verdeckt fließt. So wurden die Fischereiunternehmen mit gut 2 Milliarden Euro subventioniert, indem sie die Mineralölsteuer nicht bezahlen mussten. Damit werden die immer weiteren Wege subventioniert, welche europäische und spanische Flotten zurücklegen müssen, um an die begehrten Fische zu kommen, weil das Mittelmeer und der östliche Atlantik praktisch leergefischt sind. Dass die spanische Flotte am Horn von Afrika fischt, wo sie über die Militäroperation Atalanta bei der Ausplünderung der Fischgründe vor Piratenüberfällen geschützt wird, beweist dies.

Auf der einen Seite sei mit Abwrackprämien zwischen 2000 und 2006 für fast eine Milliarde Euro die Verschrottung von Booten subventioniert worden, um den Fischfang zu begrenzen. Doch gleichzeitig sei auch der Bau neuer Schiffe und neuer Technologien subventioniert worden. Damit, so die Kommissarin, habe man letztlich die Fangkapazität nicht verringert, sondern sogar um 3% gesteigert. Es sei viel Geld der Steuerzahler ausgegeben worden, "um nichts zu erreichen", stellte Damanaki kürzlich fest.

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