Stirbt die Straßenbahn?

Bild "Bilder:Tram-fertig.JPG"
5.6.2012

Endgueltig oder vorlaeufig?  Strassenbahn ist ausser Betrieb.


40 Millionen Investitionskosten und 2.5 Millionen, die Vélez Málaga noch an die Betreibergesellschaft zahlen muss, kostete das Prestigeprojekt des frueheren Buergermeisters Souviron. Die Investitionen wurden weitgehend aus EU-Mitteln geschoepft. Vélez Buergermeister hofft zwar, das das Land Andalusien sich doch noch an den Betriebskosten beteiligt und der Bertrieb dann wieder aufgenommen werden kann. Doch Sevilla hat ein kategorisches NEIN gesprochen. Damit duerften die Gleise wie einst die der Eisenbahn durch Torre langsam verrotten.

15.7.2011  SUR
Die Regierung von Andalusien hat den Antrag von Travelsa (der Betreiberfirma der skandalträchtigen Strassenbahn von Vélez Málaga) auf Kurzarbeit abgelehnt. Sie bemängelte, zu wenig Unterlagen bekommen zu haben. Vor allem wollte sie den Abschluß des letzten Jahres sehen.
-M.E. eine politische Entscheidung, nicht Gewinn oder Verlust sind für die mangelnde Liquidität der Firmna verantwortlich, sondern die 2 Mio €, die die Stadt Vélez nicht bezahlt hat.-

Der ehemalige Bürgermeister wollte mit der Straßenbahn zwischen Vélez Málaga und Torre del Mar die beiden Teilorte der Kommune fester miteinander verbinden. Zudem reizte es ihn, die erste Straßenbahn in Andalusien zu haben. Eine Anbindung an die ebenfalls geplante Strassenbahn in Malaga war das Fernziel.

Nach einer langen Bauzeit mit immer neuen Problemen wurde die erste Teilstrecke 2006 in Betrieb genommen. Für die knapp 4 km Fahrt sowie für die Busverbindung zwischen Vélez und Torre wurde ein Fahrpreis von 1,30 € festgesetzt. Der Bus kostete bis dato 0,84 €.  Das die Begeisterung der Bürger sich in Grenzen hielt, ist verständlich. Vielleicht auch deshalb verlor die Partei des Bürgermeisters in der Kommunalwahl 2008 Stimmen, die PP bildete mit Partner die "Regierung" der Stadt. Seit 2010 ist die zweite Teilstrecke, die endlich ins Zentrum führt, fertig. Doch die Betreibergesellschaft  nimmt sie nicht in Betrieb. weil die Stadt das Geld dafür und für Fehlbetrräge aus dem laufenden Betrieb nicht zahlen kann. Verständlich, dass die Nutzerzahlen permanent zurück gingen.

Seit dem ruft Vélez nach finanzieller Hilfe. Angeblich soll die Landesregierung Zusagen gemacht haben, als es zu einer neuen Koalition zwischen PSOE, IU und der Segrationspartei GIPTMT. Doch geflossen ist bisher kein Euro.

Der  Betreibergesellschaft fordert bis zum 22.3. 2011 eine Zahlung von 177.000 €, sonst würde sie den Betrieb der Strassenbahn einstellen.
Die Stadt hoffnet derweil noch immer auf finanzielle Hilfe von der Landesregierung in Sevilla. Tags drauf hat der Rat in einer Dringlichkeitsitzung beschlossen, 45.000 € sofort und 132.000 € bis zum 22 März zu überweisen. Ob damit die Bahn gesichert ist, bleibt abzuwarten.

Die Zahlungen wurden geleistet, aber jetzt fordert Travelsa die Zahlung der gesamten Verbindlichkeit der Stadt in Höhe von etwa zwei Millionen Euro bis zum 7. Juli. Das kann sie ohne Hilfe der Andalusischen Regierung nicht. Gesteren fand in Malaga ein Gespräch zwischen dem Vertreter der Delegacion Provincial de Obras Públicas y Vivienda de la Junta de Andalucía, Enrique Benítez, und dem neuen Bürgermeister von Vélez Francisco Delgado statt. Die Gesprächspartner waren sich einig, das es schwer sein würde, die Stilllegung der Tram zu vermeiden.

Am 8. Juli lief die Tram noch, ein neuer Vorschlag der Stadt wurde bekannt: Sie will sofort 288.000 €, die laufenden Raten pünktlich  und im Oktober nochmals 440.000 € zahlen. Auch will sie einen neuen Verrechnungssatz von 1,82 je Fahrt akzeptieren. Daraus wird der städtische Zuschuss an die Betreibergesellschaft Travelsa berechnet.

Travelsa prüft dieses Angebot. Die Arbeitnehmer der Travelsa haben Streiks angekündigt, mit denen sie gegen die angekündigte Kurzarbeit (ERE) und für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstrieren wollen.
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