Steuern mit Modelo 210


Wer in Spanien Immobilieneigentum hat, muß Steuern zahlen. Da hat es in den beiden letzten Jahren Änderungen gegeben. Die wichtigste ist, so wird mir berichtet, das das Finanzamt in Vélez keine Vordrucke für die Erklärung mehr aushändigt. Man verweist auf Steuerberater oder das Internet, wo man die Vordrucke "downloaden" könne. Ich habe mich des themas angenommen und im Internet recherchiert. Vor Ort konnte ich das nicht, die Sommermonate sind wir in der Heimat. Vor Sachinformationen gebe ich diese Erzählung wieder, die ich im Internet fand:

            Spaß mit dem spanischen Finanzamt
  Die heutigen Stunden beim Finanzamt wären mal wieder gut für eine Anekdote auf meiner Homepage!
Man kommt rein und prallt praktisch gegen einen Bullen von Mann. Der will wissen, was Dein Anliegen ist.
Wenn Du jetzt sagst: "Ich will hier eine Bombe legen!", kommst Du nicht rein. So ist das mit der Ehrlichkeit nun mal.
Ich wollte eine Kopie meiner Steuererklärung von 2009. Das wurde als Grund akzeptiert und der Bulle verwies mich an den nächsten (Bullen). Dort musste ich meine Handtasche in ein Körbchen legen. Sie wurde dann durchleuchtet, wie beim Flughafen. Ich selbst musste durch eine Schranke gehen, die mich auf Metall untersuchte (Plastiksprengstoff wäre sicher nicht aufgefallen!). Dann bekam ich meine Tasche wieder und musste zum nächsten Tisch. Ein drittes Mal brachte ich mein Anliegen vor. Ich bekam eine Nummer und die Dame ging mit mir zu einem Pult und suchte das entsprechende Antragsformular für mein Anliegen heraus.
"23 Centimos", sagte sie zu mir.
"Wie bitte?" fragte ich nach. Nicht weil ich sie akustisch nicht verstanden hatte, aber geistig hinkte ich hinterher. Konnte es sein, dass man für einen Antrag 23 Cent bezahlten sollte?
Ich bezahlte also - mehr erstaunt als sauer - füllte den Antrag am Pult aus und setzte mich in die Wartereihen.
Meinem Willi schrieb ich per SMS: "C 18 ist dran - habe C 25". So konnte er sich auf eine gewisse Wartezeit einstellen. Es gab ca. 17 Schalter - zwei davon waren mit Sachbearbeitern besetzt!
Endlich kam ich an die Reihe. Eine wirklich freundliche junge Dame fragte nach meinen Wünschen. Ich legte Ihr den Antrag vor. Sie gab alles in den PC ein, fragte ob ich immer noch das Postfach habe und erklärte: "In einer Woche haben Sie die Kopie der Steuererklärung in Ihrem Postfach!"
Ich starrte sie an, denn ich konnte kaum fassen, wie reibungslos und schnell das gelaufen war. Also bedankte ich mich artig und ging zurück zur Papierverwalterin. Ein Mann war vor mir, der das Modell 210 haben wollte - ein Vordruck für die Einkommensteuererklärung von Nicht-Residenten.
Die Dame suchte und suchte. Es gab gleich mehrere Schränke, in die sie bis zur Taille eintauchte. Als sie alles durchsucht hatte, rief sie ihre Kollegin im Obergeschoss an. Dann wandte sie sich wieder dem Mann zu, schüttelte bedauernd den Kopf. Das Formular sei nicht vorrätig. Sie fragte ihn, warum er es denn nicht per PC ausdrucken würde. Daraufhin begann eine lange Erklärung über seinen bösen Drucker, der jedes Blatt Papier zerreißt, bevor er es ausspuckt. Mit Bedauern trennte man sich.
Nun war ich an der Reihe. Ich bat um zwei Umschläge. "Wofür?" - "Für die Steuererklärung 210 für Nichtresidente!"
Sie ging an den Schrank, griff hinein und legte mir zwei Umschläge auf den Tisch.
"Drei Euro", sagte sie.
"Drei Euro für zwei Umschläge?"
Sie drehte einen Umschlag um und zeigte auf den aufgedruckten Preis: 1,50 Euro.
Was sollte ich machen, ich brauchte die Dinger? Also zahlte ich die 3 Euro. Nachdem ich meine Geldbörse umständlich wieder in der immer zu kleinen Damenhandtasche verstaut hatte, griff ich nach den Umschlägen - und musste grinsen. Es waren nicht nur die Umschläge für die Steuererklärung Nr. 210 - in diesem Umschlägen befanden sich die Vordrucke für die Steuererklärung. Also genau die Formulare, nach denen der arme Mann vor mit gefragt hatte. Der war natürlich schon lange weg, sonst hätte ich sie ihm geschenkt. Ich brauchte ja nur die Umschläge.
Ich überlegte kurz, doch dann entschied ich mich mit einem weiteren Grinsen, die Dame nicht über den Inhalt der Umschläge aufzuklären. Wenn die zu dumm ist um zu fühlen, dass dort etwas drinnen war, so wollte ich ihr Wissen ganz sicher nicht erweitern.
Das war meine kleine Rache für die 3,23 Euro, die mich der ganze Spaß gekostet hat!

Doch zur Sache:

Es gibt noch Vordrucke, doch sollen die Beamten offensichtlich keine mehr aushändigen. Man kann vor Ort im Finanzamt mit Hilfe eines Angestellten den Vordruck ausfüllen, muss damit dann zur Bank. Man kann sich auch eines Programms bedienen, das aus dem Internet geladen werden kann. Es gibt auch Steuerberater, die gegen eine Gebühr auf einer Webseite die Angaben erfragen und die Erklärung sowie auch die Zahlung veranlassen. Ich versuche, darüber etwas mehr zu erfahren. Denn man vertraut ja einem Unbekannten im WEB den Steuerbetrag und die Gebühr an.
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